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Im Zusammenhang mit der Erstellung der flächendifferenzierten Grundwasserneubildungskarte
für den Hydrologischen Atlas von Deutschland (HAD) wurde ein Verfahrensvergleich
durchgeführt (NEUMANN & WYCISK 2001, NEUMANN (2004)).
Hierbei
wurden die Verfahren DÖRHÖFER & JOSOPAIT (1980), LIEBSCHER &
KELLER (1979), SCHROEDER & WYRWICH (1990), GROWA 98 (TETZLAFF
ET AL. 2003) und MEßER (1997) miteinander verglichen.
Die Verdunstungsberechnung
basiert dabei auf dem Verfahren BAGLUVA.
Im Ergebnis zeigt sich bei
dem Verfahren von MEßER eine bessere Übereinstimmung zwischen dem
Basisabfluss nach Wundt und der berechneten Grundwasserneubildung,
als nach DÖRHÖFER & JOSOPAIT, allerdings ist die Streuung der
Ergebnisse größer als bei DÖRHÖFER & JOSOPAIT (NEUMANN & WYCISK
2001).
Im Rahmen der Entwicklung und Anwendung eines makroskaligen
Verfahrens für den HAD kommt NEUMANN (2004) zu dem Schluss:
„Auf der
Grundlage der betrachteten 106 Einzugsgebiete zeigt der Ansatz von
Meßer, bezogen auf Trendverlauf und Korrelation, die beste Anpassung
aller genannten Modellversionen, während die Modifikationen nach SCHROEDER
& WYRWICH, GROWA 98 sowie insbesondere die ursprüngliche Version
von DÖRHÖFER & JOSOPAIT größere Streuungen und systematische Abweichungen
zeigen.“ Die geringste Streuung zeigt dabei das Verfahren HAD-GWNeu,
dass für makroskalige Bearbeitungen entwickelt wurde.
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Streudiagramme der Grundwasserneubildung,
basierend auf der BAGLUVA Abflusshöhe
(Zum Vergrößern anklicken) |
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An dieser Stelle
ist generell darauf hinzuweisen,
dass der Basisabfluss nach Wundt,
d.h.
der monatliche mittlere Niedrigwasserabfluss nicht unbedingt
der Grundwasserneubildung im Einzugsgebiet entsprechen muss. Insbesondere
bei wasserwirtschaftlichen Eingriffen
in das Abflussverhalten eines
Fließgewässers können die Abfluss-messungen wenig repräsentativ sein.
Dies betrifft beispielsweise das Vorhandensein von Stauanlagen, wie
sie z.B. in Form von Fischteichen an kleineren Gewässern die Regel
sind, oder von Staudämmen. Derartige Anlagen führen zu einer Kappung
der Hochwasserspitzen und zu einer Erhöhung des Basisabflusses. Auch
Grundwasserentnahmen beeinflussen den Basisabfluss, insbesondere,
wenn das entnommene Wasser nicht im Einzugsgebiet wieder zum Abfluss
gelangt. |
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Mit den Berechnungen von NEUMANN (2004) ist dargelegt, dass das
Berechnungsverfahren von MEßER (1997) bei Verwendung der Verdunstung
nach BAGLUVA gute Ergebnisse liefert.
In den vorangegangenen Kapiteln
ist die Weiterentwicklung des Verfahrens, insbesondere durch eine
detailliertere Berücksichtigung der Böden und Flurabstände, beschrieben,
um auch bei meso- und mikroskaliger Bearbeitung plausibel nutzbare
Werte zu erhalten. |

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