Einleitung
Wasserkreislauf
Evapotranspiration
Abfluss
Berechnungsverfahren
Verwendetes Verfahren
Eingangsdaten
Niederschlag
Klimatope
Böden
Flurabstände
Flächennutzung
Hangneigung und Exposition
Rechentechnische Umsetzung
Jahresgang der Grundwasserneubildung
Verfahrensverifizierung
Anwendungsbeispiele
Lippe
Klimawandel
Mittelgebirge
Baumberge
Auswirkung der Befestigung
Regenwasserversickerung

 
Anwendungsbeispiele
 
Baumberge
 
     
In den Baumbergen ( Münsterland) lassen
genaue Kenntnisse über die Höhe der Grundwasserneubildung und den Abfluss
in den Quellbächen Aussagen über die Fließrichtungen im Grundwasser und somit
über das hydrogeologische System zu.

Geologisch überlagern in den Baumbergen
gut durchlässige Kalk-Sandsteine
(Baumberge-Schichten) weniger gut durchlässige Kalk-Mergelsteine (Coesfeld-Schichten).

Die Gesteinsschichten bilden eine tektonisch bedingte Muldenstruktur, in der sich Grundwasser sammelt. Steigen die Grundwasserstände in der Mulde an, läuft die geologische "Schüssel" an den zahlreichen Quellen entlang der Ausstrichgrenze
der Baumberge-Schichten in etwa +120 mNN über. Die Baumberge übernehmen so die Funktion eines
"Naturlysimeters". Sie werden als hydrographischer Knoten bezeichnet, da sich hier die Wasserscheiden von fünf Flusseinzugsgebieten treffen: Münstersche Aa (Ems), Stever (Lippe), Steinfurter Aa, Berkel und Vechte (Issel).

Die flächendifferenzierte Berechnung
der Wasserhaushaltsgrößen zeigt die
Verteilungsmuster der Verdunstung, des
Gesamt- und Direktabflusses wie auch des grundwasserbürtigen Abflusses bzw. der Grundwasserneubildung im
Untersuchungsgebiet Baumberge.

Es wird deutlich,
dass die Grundwasserneubildung als wichtige Waserhaushaltsgröße in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern wie dem Niederschlag, den Bodenverhältnissen, dem Klima, der Flächennutzung und der Hangneigung variiert.
In den Baumbergen besitzen die Flächennutzung und die Hangneigung den größten Einfluss auf die
Verteilung der Grundwasserneubildung im Untersuchungsgebiet.

Die Wasserhaushaltsbilanzierung wurde für das Wasserwirtschaftsjahr 2008 und ein langjähriges Mittel durchgeführt.

Die Ergebnisse wurden mit Abflussmessungen verglichen und die Plausibilität des Einzugsgebietes geprüft. Dabei konnte kein Einfluss aufsteigender Tiefenwässer belegt, aber die hydraulische Wirksamkeit der Nottuln-Havixbecker-Aufschiebung nachvollzogen werden, da die unterirdischen Einzugsgebiete deutlich von den oberirdischen Wasserscheiden abweichen.
 
 
Langjähriges Mittel von Verdunstung, Gesamtabfluss und Direktabfluss in den Baumbergen

 
 
 
Langjähriges Mittel der Grundwasserneubildung in den Baumbergen
 
Download: Duespohl & Meßer 2010



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