Einleitung
Wasserkreislauf
Evapotranspiration
Abfluss
Berechnungsverfahren
Verwendetes Verfahren
Eingangsdaten
Niederschlag
Klimatope
Böden
Flurabstände
Flächennutzung
Hangneigung und Exposition
Rechentechnische Umsetzung
Jahresgang der Grundwasserneubildung
Verfahrensverifizierung
Anwendungsbeispiele
Lippe
Klimawandel
Mittelgebirge
Baumberge
Auswirkung der Befestigung
Regenwasserversickerung

 
Eingangsdaten
 
Hangneigung und Exposition
 
Mit steigender Hangneigung nimmt der Direktabfluss zu und damit die Grundwasserneubildung ab. Beeinflusst wird der Direktabflussanteil am Gesamtabfluss (Niederschlag - Verdunstung) dabei auch von der Tiefgründigkeit und Durchlässigkeit der Böden bzw. Gesteine.

Nach SCHROEDER & WYRWICH (1990) beträgt der Direktabflussanteil beispielsweise bei landwirtschaftlicher Nutzung, lehmigen Böden und einer Reliefenergie von 20 m/km² 33 %
und bei einer Reliefenergie von 40 m/km² 66 %. Bei sandigen Böden ist er mit 33 % bei einer Reliefenergie von 40 m/km² deutlich geringer. Einen ebenfalls hohen Direktabflussanteil besitzen landwirtschaftliche Nutzflächen mit geringen Flurabständen (semiterrestrische Böden), da die Flächen i.d.R. über Dränagen und Gräben entwässert werden bzw. das Speichervolumen des Bodens gering ist. Durch die Hangneigung und Exposition wird auch die Verdunstung beeinflusst, insbesondere bei mittleren und hohen Hangneigungen.
Während in Mitteleuropa nach GOLF (1981) auf den nordexponierten steilen Hängen mit einer um 2 % bis 8 % (Hangneigung 4 % bis 10 %) bzw. 10 % bis 30 % (Hangneigung > 10 %) geringeren Verdunstung zu rechnen ist, ist sie auf südexponierten Hängen um den gleichen Betrag höher als auf ebenen Flächen.
 
Die Flächen gleicher Hangneigungsklassen können mit Hilfe eines Digitalen Geländemodells berechnet werden. Auch für die Exposition können mit dem Digitalen Geländemodell Flächen gleicher Hangausrichtung bestimmt werden. Je nach geforderter Detailgenauigkeit können unterschiedliche Rasterdatensätze verwendet werden. Bei makroskaliger Bearbeitung reicht
ein Rasterdatensatz von 50 m x 50 m aus, während bei mikroskaliger Bearbeitung eine Rasterweite von 5 m x 5 m oder 2 m x 2 m anzuraten ist, um Elemente wie Bahndämme und steile Böschungen adäquat abbilden zu können. Ebenso wichtig wie die Rasterweite sind die
mit Sachverstand zu wählenden Interpolationsfunktionen und Glättungsfunktionen bei der Polygonbildung.
Abstufung der Hangneigung
 
Code Reliefenergie Gefälle Grad
1
0 - 20 m/km2
0 - 2 %
0 – 1,1o
2
20 - 40 m/km2
2 - 4 %
1,1 – 2,3 o
3
40 - 100 m/km2
4 - 10 %
2,3 – 5,7 o
4
> 100 m/km2
> 10 %
> 5,7 o



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